Diamantenkunde – Wissenswertes über Diamanten

Diamantenkunde - Wissenswertes über Diamanten

Diamant ist ein Kohlenstoff, der in unbearbeitetem Zustand unscheinbar wirkt. Erst durch die Auswahl geeigneter Rohdiamanten und den richtigen Schliff vermögen Diamanten es, ihre wahre Schönheit zu zeigen. Die meist durchsichtigen Edelsteine fangen das Umgebungslicht ein und funkeln je nach Perspektive des Betrachters in wunderschönen Farben. Möchten Sie mehr über diese kostbaren Edelsteine erfahren, haben wir spannende Informationen und Wissenswertes rund um den Diamant für Sie in unserem Artikel “Diamantenkunde” niedergeschrieben.

Diamant – ein wertvoller & faszinierender Edelstein

Der Diamant steht für Schönheit, Klarheit und Reichtum. Bereits seit Jahrhunderten geben sich Menschen der faszinierenden Schönheit dieses einzigartigen Edelsteins hin. Diamanten zieren Ohrstecker, Ohrhänger und schmücken die Dekolletés meist reicher und schöner Frauen.

Am häufigsten thront ein prächtiger Solitärdiamant auf der Ringschiene eines Diamantrings, um seine Trägerin mit brillantem Feuer zu begeistern und bewundernde Blicke auf sich zu ziehen.

Diamonds Are a Girl´s Best Friend

Die amerikanische Schauspielerin und Sängerin Marilyn Monroe brachte mit diesem Lied, welches aus dem Broadway-Musical “Blondinen bevorzugt” stammt, die Liebe der Frauen zu Diamanten zum Ausdruck.

Doch schon zuvor, nämlich in den 1940er Jahren, gelang dem weltweit größten Diamantenproduzent De Beers mit einem gelungenen Slogan eine überaus erfolgreiche Marketingstrategie, die maßgeblich für die Beliebtheit des Diamanten ausschlaggebend ist:

A Diamond is forver

Ein Diamant ist unvergänglich!”, so der berühmte De Beers Slogan, der auch heute noch unsere Empfindungen zu dem kostbaren Edelstein prägt und die nahezu unverwüstliche Qualität von Diamanten perfekt betont.

Diamantenkunde: Diamant ist das härteste Material

Der Härtegrad von Diamanten wird nach der Härtesakala nach Mohs gemessen und hat die höchste Härte 10. Damit überragt der Diamant sämtliche anderen Stoffe mineralischen Ursprungs. Jedoch unterscheiden sich Diamanten aufgrund unterschiedlicher Kristallrichtungen in der Härte. So ist es möglich, mit besonders harten Diamantsteinen weichere Diamanten zu schleifen.

Für die enorme Diamantenhärte ist unter anderem seine kristalline Diamantstruktur verantwortlich, die auf einem kubisch-flächenzentrierten Gitter sowie der Basis beruht. Die Kohlenstoffatome eines Diamanten sind tetraedisch gebunden. Jedes einzelne Atom verfügt über vier symmetrische Verbindung zu den nächsten Nachbarn. Dadurch ergibt sich eine sehr hohe Bindungsenergie und die enorme Härte des Edelsteins.

Wie entstehen Diamanten?

Die kostbaren Edelsteine entstehen im Erdmantel in einer durchschnittlichen Tiefe von 250 bis 800 Kilometer, wo hohe Drücke und Temperaturen im Bereich von 1200 bis 1400 °C herrschen. Nur selten kommt in dieser Tiefe Kohlenstoff vor, wodurch sich die Seltenheit und somit auch der hohe Preis von Diamanten erklären lässt.

Kohlenstoff, der unter der Einwirkung von Hitze und Druck sich zum Diamant ausbildet, ist tief im Erdreich über eine sehr lange Zeit diesen Einflüssen ausgesetzt. Der Druck, der währenddessen auf den Kohlenstoff einwirkt, beträgt etwa sechs Gigapascal. Das ist ein etwa 60.000 mal höherer Wert, als der normale Luftdruck.

Der weltweit älteste bekannte Diamant blickt auf ein stolzes Alter zurück. Er ist vor rund 4,25 Milliarden Jahren entstanden. Jüngere Diamanten lassen sich auf ein Alter von mehreren hundert Millionen Jahren datieren.

Wie kommen Diamanten an die Oberfläche?

Durch aufsteigendes Magma werden Rohdiamanten aus der Tiefe von manchmal sogar bis zu 1400 km an die Erdoberfläche befördert. Die heiße Gesteinsschmelze sprudelt bei der Eruption binnen weniger Stunden aus dem Vulkan und legt sich auf der Erdkruste nieder, um dort zu erkalten.

Weltweit sind lediglich rund 700 Fundorte mit Diamantenvorkommen bekannt. Hauptsächlich werden Diamanten in Russland, Afrika, Sierra Leone, Australien, Kanada und Brasilien gefunden. Aber auch in Deutschland wurden bereits diese faszinierenden Edelsteine entdeckt.

Eine der namhaftesten Regionen, die für ein hohes Diamantenvorkommen bekannt ist, liegt im Südafrika: Kimberley. In der südafrikanischen Diamantenstadt bezeichnet man die heiße Schmelze als Kimberlit-Magma.

Der Diamantenabbau erfolgt zunächst im Tagebau und später unter Tage. Dabei ist ein hoher Aufwand erforderlich, um die Naturdiamanten aus dem Muttergestein herauszulösen. Das Gestein wird zermahlen, um die Diamanten aus dem Gestein zu trennen. Um ein Karat Diamant zu gewinnen (dies entspricht einem Gewicht von 0,2 g), müssen etwa 100 Tonnen Gestein bewegt werden.

Diamantschmuck – die schönste Art, Diamanten zu nutzen

Aufgrund der immensen Härte finden Diamanten beispielsweise Verwendung in der Industrie. So werden Schneidwerkzeuge wie Trennblätter und Bohrer mit Diamantenstaub behaftet, um harte Materialien zu trennen. Doch am bedeutsamsten sind die wertvollen Edelsteine in der Schmuckindustrie. Und ganz zweifelsfrei ist die Verwendung als Schmuckstein die schönste Art, einen Diamanten zu nutzen.

Um einen Diamanten auf zauberhafte Weise in Verbindung mit edlen Metallen wie Silber, Gold, Platin und Palladium zu präsentieren, werden nur die schönsten Diamanten in allerbester Qualität ausgewählt.

Die Anforderungen an die Diamantenqualität für die Herstellung von Schmuck sind hoch. Nur mit geschultem Auge können Experten die Güte eines Rohdiamanten bestimmen. Doch bis dieser in geschliffener Form mit weiteren Materialien zu einem Schmuckstück vereint wird, sind verschiedene Arbeitsschritte notwendig.

Inzwischen werden die perfekten Schliffe für Rohdiamanten durch Computersimulationen berechnet, um sicherzustellen, dass nach dem Diamantenschleifen der funkelende Stein sich in seiner vollständigen Schönheit zeigt. Das Schleifen von Diamanten erfordert dem Diamantenschleifer sehr viel Erfahrung, ein geschultes Auge und eine herausragende Fingerfertigkeit ab. Der kleinste Fehler beim Schleifen könnte Wert und Schönheit des Edelsteins zunichte machen.

Diamantenkunde: Diamantbestimmung & Bewertung geschliffener Diamanten

Um zu überprüfen, ob es sich um einen echten Diamanten handelt, werden dafür zahlreiche Faktoren herangezogen. Diese sind weitere wissenswerte Fakten und Fachbegriffe der Diamantenkunde:

  • Härte
  • Dichte
  • Wärmeleitfähigkeit
  • Glanz
  • Dispersion bzw. Lichtstreuung

Zudem werden vorhandene Einschlüsse analysiert. Mit einer Absorptions-Spektroskopie lässt sich feststellen, ob es sich um einen natürlich oder künstlich gefärbten Diamanten handelt.

Vier C Methode zur Diamantenbewertung

Geschliffene Diamanten werden nach dem “Vier C” Prinzip bewertet. Diese Methode ermöglichst es, anhand dieser vier Kriterien eine Qualitätsbewertung vorzunehmen:

  • Carat (Karat)
  • Color (Farbe)
  • Clarity (Klarheit)
  • Cut (Schliff)

Die Bezeichnung Karat steht hierbei für das Gewicht des Edelsteins. Ein Karat entspricht dem Gewicht von 0,2 Gramm.

Die Reinheit eines Diamanten

Je transparenter und reiner ein Diamant ist, desto höher ist sein Wert. Werden bei genauer Untersuchung selbst bei 10-facher Vergrößerung keine Einschlüsse festgestellt, spricht man von “lupenrein”. Sind mit dem bloßen Auge Einschlüsse zu erkennen, handelt es sich um Diamanten mit einer geringeren Qualität. Dazwischen gibt es weitere Abstufungen, um die Reinheit zu bewerten.

In der Fachsprache der Diamantenhändler, Edelsteinschleifer, Goldschmiede und Edelsteinfasser wird die Qualität eines Diamants mit einer Reihe Buchstabenkürzel angegeben. Auch diese wollen wir in unserem Diamantenkunde Ratgeber erklären.

Möchten Sie einen Diamantring kaufen (oder anderen Schmuck mit Diamant), dann ist es für Sie hilfreich, wenn Sie sich ein wenig damit beschäftigen, was die Buchstaben bei Diamanten bedeuten. Nachfolgend eine Übersicht:

  • fl (flawless) – selbst bei 10-facher Vergrößerung lupenreine Diamanten-Qualität ohne Einschlüsse
  • if (internally flawless) – lupenrein, jedoch mögliche Oberflächenspuren durch Verarbeitung
  • vvs1 / vvsi (very, very small inclusions) – bei 10-facher Vergrößerung nur sehr schwer erkennbare Einflüsse
  • vvs2 (very, very small inclusions) – ebenfalls nur sehr schwer erkennbare Einschlüsse
  • vs1 / vsi (very small inclusions) – Einschlüsse bei 10-facher Vergrößerung nur schwer erkennbar
  • vs2 (very small inclusions) – Einschlüsse bei 10-facher Vergrößerung zu erkennen
  • si1 (small inclusions) – bei gleicher Vergrößerung gut zu erkennen
  • si2 (small inclusions) – sehr gut zu erkennen, jedoch noch nicht mit bloßem Auge
  • pi1 / pi2 / pi3 (Piqué I, II, III) – Einschlüsse mit dem bloßen Auge erkennbar, mindere Brillanz

Hier finden Sie unseren Ratgeber über Trauringe mit Diamanten

Die Farbe eines Diamanten

Obwohl Diamanten von Schmuckliebhabern als farblos wahrgenommen werden, unterscheiden Experten zwischen 11 Farbtönen. Wie bei der Bewertung der Reinheit bedienen sich Fachleute auch bei der Beurteilung der Diamantenfarbe festgelegter Qualitätsstufen. Diese reichen von “Hochfeines Weiß” über “Feines Weiß”, “Weiß”, “Leicht getöntes Weiß” sowie “Getöntes Weiß” bis hin zur Bezeichnung “Getönt”. Einige der Stufen werden zusätzlich mit “+” bzw. “1” und “2” ergänzt, um nochmals präziser die Farbe eines Diamanten bestimmen zu können.

Neben transparenten Diamanten gibt es zudem farbige Diamanten, die unter der Bezeichnung Nancy Diamonds bekannt sind.

Der Schliff eines Diamanten

Wie intensiv das Feuer eines Diamanten ist, hängt maßgeblich vom Diamantenschiff ab. Es gibt zahlreiche Schliff-Formen, die in Betracht kommen. Facettenschliff, Dreiecksschliff, Spirit Sun, Ovalschliff, Pendeloque-Schnitt und Brillant-Vollschliff sind nur einige der möglichen Schliffarten, um Rohdiamanten in sogenannte Sparkling Diamonds zu verwandeln, die mit leuchtendem Feuer das Herz einer jeden Diamantenliebhaberin schneller schlagen lässt.

Diamantenkunde: Die Qualitätsstufen von Diamanten

Um den Wert eines Diamanten zu bestimmen, wird der Edelstein anhand vieler Kriterien bewertet. Das wichtigste Kriterium ist der Diamantenschliff, der dem Edelstein sein unfassbar schönes Funkeln verleiht. Mit den vier Qualitätsstufen

  • Sehr gut (very good)
  • Gut (good)
  • Mittel (medium)
  • Gering (poor)

lässt sich eine Beurteilung vornehmen, wie gut es dem Diamantenschleifer gelungen ist, das Feuer im Diamant durch den perfekten Schliff zu entfachen. Wir hoffen, wir konnten Ihnen mit unserer Diamantenkunde die wichtigsten Fragen rund um den Diamant beantworten.